Brombeere

Rubus fructiosus Pflanzenfamilie der Rosengewächse - Rosaceae

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Fotos copyright Licht und Kräuter Niseema Dorothea Broos

Die Brombeere begleitet uns Menschen schon sehr lange, denn unsere jungsteinzeitlichen Vorfahren sammelten neben anderen Wildfrüchten Brombeeren und trockneten sie auch für die Winterzeit. 

Sie wurde nachweisbar seit dem Altertum als Heilmittel eingesetzt. Nach Plinius wirken die Früchte als auch die Blüten harntreibend. Dioscurides empfahl die Brombeerblätter bei Durchfallerkrankungen und Zahnausfall.
Früher wurden die Blätter auch als auswurfförderndes Heilmittel bei Atemwegserkrankungen und bei Diabetes mellitus> eingesetzt.
Aber auch die Wurzel wurde mit ihrem leichten Saponin- und Gerbstoffgehalt als harntreibendes Mittel und bei Magen-Darmerkrankungen verabreicht.

Der Brombeerstrauch hat besonders lange überhängende Zweige. Schon seit der Antike gab es den Brauch durch die Zweige hindurch zu kriechen, damit die Krankheit in den Stacheln hängen bliebe. Dieses Ritual des Durchkriechens wurde in einigen Kulturen mit verschiedenen Sträuchern, die besonders lange Stacheln oder Dornen haben, wie der Weißdorn und auch die Schlehe, praktiziert.

Übrigens färbten die Damen in früheren Zeiten ihre Haare damit schwarz. Dazu wurden die Blätter in Aschelauge ausgekocht und abgeseiht. Dieser Absud wurde dann als Färbemittel benutzt.

Botanisches:

Die Brombeere ist ein etwa drei Meter hoher Strauch mit vielen langen Stacheln (es gibt auch Züchtungen, die sind fast stachelfrei). Sie kommt in verschiedenen Arten (weit über 300) in ganz Europa vor. Man findet diesen Strauch überall an sonnigen Plätzen, Waldrändern, Schuttplätzen in den Bergen und im Tal.

Die Brombeere ist eine Pionierpflanze, sie bereitet den Boden für die nächste Generation Bäume vor, die dann den heranwachsenden Wald bilden.
Sie blüht so wie in der Pflanzenfamilie der Rosengewächse mit einer Ausnahme vorgegeben, mit fünf Blütenkronblättern weiß - bis rosafarben.
Ihre Blütezeit erstreckt sich von Mai bis August. Die Fruchtreife ihrer Steinsammelfrüchte beginnt im August und reicht bis zum Oktober.

Brombeerblüten 640x480
Fotos copyright Licht und Kräuter Niseema Dorothea Broos

Volksheilkundliches:

Heute finden in der Heilkunde vor allen Dingen die Blätter Verwendung. Sie gelten als Adstrigens wegen ihrem hohen Gerbstoffgehalt.
Ein Tee aus Brombeerblättern wirkt blutstillend, blutreinigend, blutzuckersenkend, zusammenziehend und entzündungshemmend.
In Erkältungszeiten stärkt ein Tee mit Brombeerblättern unser Immunsystem und hilft bei leichtem Husten.
Aber auch die Früchte haben eine heilende Wirkung. Brombeersaft stärkt das Immunsystem und soll krampflösend bei Erkältungskrankheiten und auch bei Heiserkeit (gurgeln und schluckweise trinken) wirken. Zu diesem Zwecke trinke man ihn warm und eventuell mit Honig gesüßt.

Kommission E: 

Positiv - Monografie

Indikation:

Neben unspezifischen, akuten und leichten Durchfallerkrankungen finden die Blätter zum Gurgeln bei leichten Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut Verwendung. Aber auch als Expektorans bei Atemwegserkrankungen und bei Diabetes mellitus wird der Tee empfohlen.

Kontraindikation:

Keine

Inhaltsstoffe:

Brombeerblätter: enthalten 8-14 % Gerbstoffe, die Gallotannine, Flavonoide, Vitamin C und Pflanzensäure.
Wurzeln: Gerbstoffe, wahrscheinlich Saponine
Brombeerfrüchte: Vitamin C, Anthocyane, Pektine, Fruchtzucker, organische Säuren

Kulinarisches:

Aus den Früchten des Brombeerstrauches kann man einige kulinarische Köstlichkeiten zaubern. Denke man nur an die leckere Brombeermarmelade, der Brombeerkuchen, Brombeerlikör auch mit anderen wilden Früchten zusammen. Dann gibt es noch den Brombeeressig als wunderbare Würze für den Salat, Brombeerkompott, und der Brombeersaft.
Meine kürzlich hergestellte Brombeermarmelade habe ich mit Zimtblüte und Kardamom gewürzt. Dieses Mal werde ich auch noch einen Essig mit Brombeeren, Holunderbeeren und Hagebutten herstellen.

Diesen Essig kann man ebenfalls mit ein wenig Zimtblüte, Lorbeerblätter und Honig, Ahornsirup oder Zucker würzen. Dann haben wir einen leckeren Trinkessig. Ja und als Grundsubstanz nehme ich den naturtrüben Bio-Apfelessig:

1/3 Früchte mit 2/3 Apfelessig aufgießen, süßen und würzen. Mindestens sechs Wochen lang stehen lassen, besser noch länger und dann abgießen.

Dann haben wir noch die Brombeerblätter, die sollten ja eigentlich nur bis zum Juni (bis zur Blütenbildung) geerntet werden. Aber ich habe für den fermentierten Brombeerhaustee im letzten Herbst die teilweise rotgefärbten Blätter noch geerntet und fermentiert. Der Tee schmeckte vorzüglich, er war leichter im Geschmack als der andere. So erhält man ein koffeinfreies Frühstücksgetränk.

Hier noch ein Tee, der das Immunsystem in Erkältungszeiten stärkt:
Brombeerblätter, Lindenblüten und Himbeerblätter zu gleichen Teilen.

Herzliche Kräutergrüße eure Kräuterfrau
Niseema Dorothea Broos
Kräuterpädagogin® Volksheilkunde