Vogelmiere 

Stellaria media - Nelkengewächse / Carophyllaceae

 
Fotos copyright Licht und Kräuter Niseema Dorothea Broos

Sie heißt auch Hühnerdarm oder Sternenkraut
und sie ist ein unscheinbares Pflänzchen aber mit einer unglaublichen Vitalkraft. Wenn der Schnee geschmolzen ist, entdecken wir im Gartenbeet, dass dieses Pflänzchen selbst unter der Schneedecke noch ein Stück gewachsen ist.

Aber keine Angst, sie ist ein guter Bodendecker, der leicht zu entfernen ist und zwar in dem man es isst. Wie praktisch, nicht wahr? Also schmecken tut das essbare Wildgemüse auch noch, nämlich so ähnlich wie junger Maiskolben.

Die Vogelmiere ist, so wie der Name schon sagt, auch ein Leckerli für Vogeltiere. Hühner stürzen sich darauf und außerdem wurden früher die Kanarienvögel liebend gern damit gefüttert.

Die Vogelmiere scheint kein so typisches Nelkengewächs zu sein, jedenfalls stellen wir uns unter einer Nelke eine wohlduftende und wunderschöne Blüte vor. Aber unscheinbar heißt nicht, nicht schön. Es gibt Vergrößerungsgläser und damit kann man sich die kleinen, weißen sternförmigen Blüten ansehen. Zu erkennen ist die Vogelmiere übrigens auch an der typischen Haarleiste.

Sie ist eine Pflanze des Nordens, welche gut die Kälte verträgt. Wahrscheinlich haben sich unsere Vorfahren in der Jungsteinzeit davon ernährt, das besagen zumindest Pollenanalysen (lt. Storl).

Zu finden ist sie überall wo Menschen den Boden bewirtschaften, also in Gärten auf Äckern, in den Blumenkästen aber auch an Ufern, Ruderalstellen, auf frischen und nährstoffreichen Böden (Stickstoffanzeiger).

Als ich noch in der Stadt wohnte, wuchsen in meinen Balkonkästen Vogelmiere und Gundermann. So hatte ich diese Wildkräuter schon mal in Küchennähe und es sieht ebenfalls sehr schön aus, die hängende, kleine Balkonapotheke.

Volksheilkundliches:

Die Vogelmiere ist ebenfalls ein Heilkraut und zwar wird sie als schleimlösendes Mittel bei Husten und Lungenerkrankungen, bei Ekzemen wie Psoriasis und Ulzera eingesetzt. Sie hat eine juckreizstillende Wirkung. (Kneipp, Pahlow)

Kommission E:

Negativ

Inhaltsstoffe:

Triterpensaponine, Cumarine, Flavonoide sowie Phytosterole, Vitamin C, Provitamin A, eine Menge Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen (Bäumler).

Kulinarisches:

Für die Wildkräuterküche kann die Vogelmiere das ganze Jahr über geerntet werden. Zubereitet wird das Kraut roh für den Salat, als gedünstetes Wildgemüse, in der Wiesensuppe, im grünen Wildkräuterpesto und so weiter.

Herzliche Kräutergrüße eure Kräuterfrau
Niseema Dorothea Broos
Kräuterpädagogin® Volksheilkunde