Honigklee

Melilotus officinales 
auch gelber Steinklee, echter Steinklee, Mottenklee, Bärenklee ...
Pflanzenfamilie der Schmetterlingsblütler - Fabaceae


Fotos: © Niseema Dorothea Broos 

Der Honigklee war...  
unseren germanischen Vorfahren heilig, denn die Lichtgöttin Ostara wirkte durch ihn. Nach der Christianisierung übernahm Maria diese Stellung und aus dem lieblichen und lichten Kraut wurde dann das Liebfrauenschühlein.
Im antiken Griechenland weihte man das Kraut den schönen Musen, den neun Töchtern des Jupiters, den Göttinnen der Künste und der Wissenschaften.

Der Honigklee gilt als Kraut der weiblichen Schönheit. In der Tat ist sein Duft, der nach Honig, Vanille und Waldmeister riecht, betörend. Er wirkt wohltuend, beruhigend und erhellend auf unsere Psyche. Außerdem ist er wunderschön anzusehen. Das Sonnenlicht strahlt durch die zarten Blüten und Blätter und das Gelb der Blüten leuchtet regelrecht.

Der Honigklee ist eine zweijährige Pflanze, die ca. 50 bis 150 cm groß wird. Er bevorzugt trockenen Magerrasen, Schuttplätze und Brachland. Die Bienen lieben ihn mit seinen gelben und wohduftenden Blüten. Er blüht von Juni bis September. Das ist auch seine Erntezeit.

Volksheilkundliches:

Es gibt den weißen und den gelben Honigklee. Der gelbe Honigklee ist die eigentliche Heilpflanze aber beide Kräuter haben den gleichen Anteil an Cumarinen und werden auch als Insektenrepellent genutzt, denn Motten lieben diesen Geruch überhaupt nicht. Die Cumarine werden beim Welken der Pflanze frei, ähnlich wie bei dem Waldmeister. Einfach als Steinkleesäckchen in den Kleiderschrank zwischen die Kleidung legen oder hängen.

Der gelbe Honigklee wird in der Volksheilkunde innerlich wie äußerlich eingesetzt.
Äußerlich wirkt er entzündungshemmend, erweichend, krampflösend, schmerzstillend und hilft als Salbe, im Kräuterkissen oder als Umschlag gegen verhärtete Lymphknoten (Brustdrüsenverhärtungen), bei Geschwüren und Hämorrhoiden und wenn der Eiter fließen soll. 

Er hilft bei Krampfadern, Venenentzündungen, Durchblutungsstörungen, Wadenkrämpfe, Stauungsödeme (Diuretikum) Schweregefühl in den Beinen, Lymphstauungen.

Innerlich wirkt der Honigklee schlaffördernd, beruhigend und durch das Cumarin blutverdünnend (Achtung bei blutverdünnenden Medikamenten). 

Kommission E:

Positiv bei Lymphstauungen

Indikation:

Innere Anwendung: Chronische, Venöse Insuffiziens, nächtliche Wadenkrämpfe, Hämorrhoiden, Lymphstauungen, 
Äußere Anwendung: Prellungen, Verstauchungen, oberflächliche Blutergüsse, hartnäckige Insektenstiche

Kontraindikation:

Bei zu viel der guten Cumarine können wie beim Waldmeister leichte Kopfschmerzen auftreten.  

Verabreichung:

Herba Meliloti als Tee, Tinktur/Extrakt, Breiumschlag, Öl, Salbe, Kräuterkissen, im Kräuterstempel

Inhaltsstoffe:

Zimtsäureglykoside, Cumarine, Melilotin, Flavonoide, Triterpenesaponine, ätherische Öle

Kulinarisches:

Die getrockeneten und fein gerebelten Blüten und Blätter sind ein gutes Gewürz für Quarkspeisen und Frischkäsezubereitungen aber  ebenfalls für Süßspeisen.
Ich habe einen Steinkleezucker aus den getrocknenten Blüten hergestellt, den ich wie Vanillezucker verwende; er duftet herrlich.
Ebenfalls ist ein Likör aus Honigklee mit Honig und Vanille gewürzt etwas ganz Besonderes. 

Honigklee
Fotos: Steinklee © Niseema Dorothea Broos

Herzliche Kräutergrüße eure Kräuterfrau
Niseema Dorothea Broos
Kräuterpädagogin® Volksheilkunde