Heilpflanzen, die unser Immunsystem stärken

Liebe Kräuterfreunde, heute möchte ich darüber berichten, welche heimischen Heilpflanzen den Körper unterstützen, wenn es bereits zu einem Husten gekommen ist.
Nun, bevor ich beginne, möchte ich auch hier darauf hinweisen, dass ein Arztbesuch bei größeren Schwierigkeiten angesagt ist und das worauf ich hinweise Vorschläge aufgrund von volksheilkundlichen Überlieferungen und eigenen Erfahrungen sind.

Welche Maßnahmen sind nun angesagt, wenn sich der Husten bereits eingestellt hat? Erst einmal ist der Husten nicht unser Feind, denn es ist eine wichtige Körperreaktion, um schädlichen Einflüssen entgegen zu steuern. Es soll also etwas heraus transportiert werden. Und genau da möchte die Volksheilkunde den Körper unterstützen.
Dann müssen wir noch wissen, um welche Art von Husten es sich handelt. Sitzt er fest, ist er trocken und tut es weh beim Husten, ist er verschleimt…
In der großen Apotheke Mutter Natur ist für jedes Problem ein Kraut gewachsen, sagt man.

eibisch 8
Eibischblüten

Nun, für diesen Fall gibt es einige Heilkräuter. Schleimstoffdrogen wie z.B. die Wurzel des Eibisch Althaea officinale, die weiße Malve (sie wirkt auch gut zum Gurgeln bei Halsschmerzen) oder und den Spitzwegerich Plantago lanceolata. Übrigens alle Malvenarten haben Schleimstoffe und man kann mit ihnen auch bei Halsschmerzen gurgeln.Die Schleimstoffe beruhigen die gereizten Bronchien und wirken schleimlösend.

Spitzwegerich
alle Fotos sind copyrights von Niseema Dorothea Broos

Aber eines ist dabei zu beachten: da die Schleimstoffe schon bei 50 Grad zerstört werden und das Aucubin bei 70 Grad, 
stellt man einen Kaltwasserauszug her, lässt ihn über Nacht stehen, seiht ab, erhitzt es leicht auf Trinkwärme und trinkt morgens diesen Tee.

Beim Spitzwegerich wirkt auch noch das Aucubin ein Iridoid, entzündungshemmend. Man kann den Spitzwegerich auch in Form eines Sirups einnehmen. Dazu sei die Herstellung des sog. sogenannten Erdkammern-Sirup aus Spitzwegerich empfohlen oder die Spitzwegerich Blätter einfach mit einem Pürierstab im Honig zerkleinern und mehrmals täglich   davon einnehmen.  

 Haben wir eine starke Verschleimung ist ein Heilkraut angesagt, welches Saponine enthält, um diese Verschleimung zu lösen und ein leichtes Abhusten zu ermöglichen.Da empfehle ich die große Königskerze Verbascum densiflorum. Ihre Blüten lösen die Verschleimung.
Sie wirken auch gut bei Heiserkeit und als ein Königskerzenblütenöl gegen Ohrenschmerzen. Dabei werden die Königskerzenblüten mit kalt gepresstem Olivenöl bedeckt und drei Wochen lang ziehen gelassen und täglich einmal geschüttelt oder umgerührt.Da die Königskerze ebenfalls das entzündungshemmende Aucubin enthält, sollte man das erhitzte Wasser auf 70 Grad abkühlen lassen und dann erst die Blüten übergießen.

Weitere Heilpflanzen, die dazu gehören sind die Wurzel der Schlüsselblume  Primula veris (sie ist geschützt und darf nicht ausgegraben werden) und bei Kinderhusten das Gänseblümchen Bellis perennis. Auch Efeu Hedera helix (Giftpflanze) sei erwähnt aber es gehört nicht in die Hände von Laien.

Weitere Kräuter sind Heilpflanzen mit ätherischen Ölen, denn ätherische Öle wirken unter anderem antibakteriell und sogar antiviral.

Gundermann 2
Gundermann

Dazu gehört der Thymian, der heimische Quendel oder der echte Thymian, Thymus vulgaris. Er wirkt antibakteriell, schleimlösend und krampflösend. Diese Pflanzen wirken aufgrund ihres Lamiaceen-Gerbstoffgehaltes auch zusammenziehend und damit entzündungshemmend.
Mehrmals täglich eine Tasse Tee (heiß aufgegossen) speziell vor dem Schlafengehen, damit er über die Nacht wirken kann.

Ja, und nicht zu vergessen sei unser heimische Dost, Origanum vulgare oder wilder Majoran, dieses Heilkraut wirkt auswurffördernd und antibakteriell. Es wird auch bei chronischem Husten als Tee verabreicht.

dostblueten
Dostblüten

Da haben wir noch den Gundermann, Glechoma hederacea, er wirkt ebenfalls aufgrund seiner Saponine, ätherischen Öle, Gerbstoffe, Flavonoide bei Husten schleimlösend und bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum zum Gurgeln. Ich inhaliere auch den Gundermann bei festsitzendem Schnupfen. Die Gundelrebe wie sie auch heißt, löst Stagnationen so wie es in einem chronischen Zustand der Fall ist. Gundermann lässt den Grind (Eiter) fließen.

Ich möchte noch in diesem Zusammenhang den Salbei, Salvia officinalis erörtern. Er ist ein wunderbares Gurgel-Mittel, mit seinen Lamiaceen-Gerbstoffen wirkt er entzündungshemmend und seine ätherischen Öle wirken ebenfalls antibakteriell. Eingesetzt wird er bei Entzündungen im Mund- und Rachenbereich. Man gießt also einen Tee auf, lässt ihn erkalten und gurgelt mehrmals täglich damit.

Die Wurzel vom Alant, Inula helenium wird gerne bei chronischem Husten eingesetzt. Hier wirken hauptsächlich die Alantolactone auch Alantkampfer genannt. Der Alant hat eine schleimlösende, entkrampfende und antibakterielle Wirkung.
Und dann gibt es noch die sog. Brustwurz, die Wurzeln der Angelika, unserer Waldengelwurz, Angelica sylvestris oder der Erzengelwurz,
Angelica archangelica. Sie wirkt aufgrund der ätherischen Öle beruhigend und auswurffördernd und unterstützt als Heilpflanze unser Lymphsystem.
Wurzeln werden kurz aufgekocht und dann ziehen lassen.

Geburt einer Waldengelwurzblüte
Geburt einer Engelwurzblüte

Liebe Leser, manche Pflanzenbeschreibungen könnt ihr in vergangenen Newslettern noch mal nach lesen!

Ich wünsche euch eine gute Gesundheit!

Herzliche Kräutergrüße eure Kräuterfrau
Niseema Dorothea Broos
Kräuterpädagogin® Volksheilkunde

alle Fotos sind copyrights von  Niseema Dorothea Broos